Eine wesentliche Gefahr bei der Operation ist die Verletzung des Stimmbandnerven, der unmittelbar hinter der Schilddrüse verläuft. Dies führt bei einseitiger Verletzung zu Heiserkeit, bei beidseitiger Verletzung stehen die Stimmbänder so nahe beieinander, dass die Atmung erschwert sein kann und ein Luftröhrenschnitt notwendig wird.
Um dies zu vermeiden, können wir während der Operation mit dem sog. Neuromonitoring die Funktionsfähigkeit des Nerves testen. Dabei kann der Nerv eindeutig identifiziert werden und man kann seine Unversehrtheit erkennen. Eine Weiterentwicklung, die kontinuierliche Stimulation, hilft dabei wesentlich, drohende Verletzungen des Stimmbandnerven zu erkennen und dadurch zu vermeiden.
Die Rate an vorübergehenden Lähmungen des Nerven liegt in unserer Klinik bei einem Prozent (Für ein Kompetenzzentrum für Schilddrüsenchirurgie wird von der chirurgischen Fachgesellschaft eine Rate von unter 5 % gefordert). Dauerhafte Lähmungen sind mit einer Rate von unter 0,5 % sehr selten.
Weiterhin gilt es bei der Operation die Nebenschilddrüsen zu erhalten. Diese stecknadelkopfgroßen Organe sitzen direkt an der Schilddrüsenkapsel und regeln den Calciumhaushalt. Nach Ablösen der Nebenschilddrüsen von der Schilddrüse kommt es häufig zu einem vorübergehenden Mangel an Calcium im Blut, was durch die Gabe von Brausetabletten über 3-5 Tage behandelt wird, bis sich die Nebenschilddrüsen erholt haben.
Das Risiko einer dauerhaften Schädigung der Nebenschilddrüsen liegt in unserer Klinik bei unter 0,2 %. Das Nachblutungsrisiko liegt bei 1 %.