Adipositas

Übergewicht ist zur Volkskrankheit geworden. Die Schwere der Erkrankung wird nach dem body mass index (BMI) beurteilt. Er errechnet sich aus dem Körpergewicht, welches durch die Körperlänge (m)² geteilt wird.

Adipositas ist eine behandlungsbedürftige Erkrankung und von multiplen Risikofaktoren begleitet. Bereits bei einem BMI von 30 kg/m² haben Frauen ein 27-fach erhöhtes Risiko an einem insulinpflichtigen Diabetes zu erkranken. Häufig kommt es zu Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Schlafapnoe und Depressionen. Es konnte gezeigt werden (JAMA2004), dass durch eine erfolgreiche Behandlung des Übergewichts diese Risikofaktoren und Symptome sich in 62% bis 86% vollständig zurückbilden. Bei Patienten, welche sich einer Operation unterzogen haben, hat sich die Lebensqualität in 95% gebessert und das Risiko innerhalb der nächsten 5 Jahre zu versterben ist um 89% gesunken (Ann. Surg. 2004). Dahingegen wurde in einer großen Studie gezeigt, dass es zwei Jahre nach konservativer Therapie in keinem Fall  gelang die Diabetesmedikamente abzusetzen (New England Journal of Medicine).

Leider ist bei schwerer Adipositas eine rein konservative Therapie zumeist wenig erfolgreich und führt zum Jo-Jo Effekt, häufig mit einem höheren Gewicht als vor Beginn der Behandlung. Eine operative Behandlung, wie ein Magenband, das Bypass-Verfahren oder eine Magenverkleinerung (Gastric sleeve Operation), dahingegen bewirkt bei massivem Übergewicht zumeist eine dauerhafte Reduzierung des BMI.

Trotz dieser Erfolge führt die operative Behandlung der Adipositas in Deutschland ein Schattendasein. Es werden jährlich 12 Patienten/100.000 Einwohner operiert, in Österreich sind es 44/100.000, in Amerika 113/100.000 und in Belgien sogar 134/100.000. Allein im Stadtgebiet von Neu-Ulm und Ulm leiden statistisch mehr als 1000 Patienten an einer krankhaften Fettsucht mit einem BMI > 40 kg/m².

Die  Operation ist ab einem BMI > 40 kg/m² und mit Begleiterkrankung bei einem BMI > 35 kg/m² auch in Deutschland entsprechend den gültigen Leitlinien möglich. Um diese Behandlung von der Kasse genehmigt und bezahlt zu bekommen ist allerdings ein gezieltes und diszipliniertes Vorgehen entscheidend. Falls Sie mit dem Gedanken eines operativen Vorgehens liebäugeln unterstützen wir sie bei der Umsetzung gerne, überprüfen mit Ihnen gemeinsam die Voraussetzungen und begleiten Sie bis zur Operation und darüber hinaus.